Meersburger Seminarkongress - 20. 2009
Gefühle...Affekt - Emotion - Empathie
Um mehr als bloße Wissensvermittlung geht es in vielen Seminaren, Vor trä gen und
anderen Veranstaltungen. Ob praxisorientierte Beiträge, grund legende Theoriekonzepte
oder Selbsterfahrungs seminare, ob Altbewährtes und Aner kanntes oder neue, mutige
Entwicklungen: ... [mehr]
anderen Veranstaltungen. Ob praxisorientierte Beiträge, grund legende Theoriekonzepte
oder Selbsterfahrungs seminare, ob Altbewährtes und Aner kanntes oder neue, mutige
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Verborgene Welten zum Schwingen bringen90 minInhalt / abstract Herward Detzel und seine Trommeln sind Medizin in Kommunikation: als Empfänger nimmt er die Signale der Umgebung auf, wie die der ausgestellten Bilder und übersetzt sie in Rhythmen. | ||
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Über die Bedeutung der Verkörperung der Gefühle...45 minInhalt / abstract Auf der Grundlage von Filmmaterial aus unseren Forschungs- projekten werde ich eine Einführung in die Vorgänge der Selbst- und Fremdwahrnehmung geben. Wir wollen den Stellenwert der Spiegelneuronen im Zusammenhang mit der Affektansteckung und der Empathie diskutieren. Daran anschließend sollen an Hand eines Schemas zum Gefühlsdialog die Vorgänge Projektion, Introjektion und projektive Identifikation erläutert werden. Zum Schluss werden wir auf das Funktionieren von projektiven Tests zwischen Personen eingehen.15.00 Uhr Wie weiblich sind Gefühle? | ||
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Die innere Welt des Borderlinepat. und ihre Therapie mit DBT45 minInhalt / abstract Nach einem kurzen historischen Abriss über die Entwicklung des Borderline Begriffes folgt eine knappe Darstellung zur Ätio logie und Phänomenologie. Dem theoretischen Verständnis einer Persönlichkeitspathologie kann man sich aus verschiede nen Per- spektiven nähern, wobei der kognitive und der psycho dyna mi sche Ansatz am bedeutendsten sind. In der Folge ent wickeln sich dys- funktionale kognitiv-emotionale Schemata, die ihren Ausdruck in der Identitätsstörung, in der Regulation von Affekten und Beziehungen und in der Steuerung von Handlungen finden. Während der weiteren psychosozialen Entwicklung führt das Zusammenspiel dieser Faktoren zu Störungen der Assimilations- und Adaptationsprozesse. Dadurch werden traumatische Erfah- rungen durch spätere positive Lernprozesse nicht relativiert, son- dern bleiben virulent. Im klinischen Bereich manifestieren sich diese als quälende, d. h. aversiv erlebte Spannungszustände, die zu Selbstverletzungen wie zu aggressiven Durchbrüchen führen. Im zwischenmenschlichen Bereich dominieren dann die Schwierig- keiten in der Regulation von Nähe und Distanz. Weitere Auswirkungen sind die Entwicklung der s. g. passiven Aktivität und die ausgeprägten dissoziativen Phänomene. | ||
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Lebenselexier Emotion45 minInhalt / abstract „Everybody knows what an emotion is, until asked to give a definition…“ (Fehr & Russell, 1984) Wie auch immer wir Emotionen definieren – sie sind an jeder Variante menschlichen Seins beteiligt. Sie sind nicht nur Motor des individuellen Lebens (als Bestandteil der Motivation), son- dern auch der historischen Entwicklung. Dennoch sind sie lange Zeit ein Stiefkind der wissenschaftlichen Forschung gewesen und haben als Gegenspieler der Vernunft gegolten – „Am Ende war nicht nur die Emotion unvernünftig, sondern auch ihre Unter- suchung“, schreibt der Hirnforscher Antonio Damasio (2002). Der Vortrag gibt einen Überblick über die Determinanten moti- vierten Verhaltens und umreißt die Rolle, die den Emotionen im Motivationsgefüge zukommt. Am Beispiel der Emotion SCHAM werden die dargestellten Zusammenhänge abschließend weiter verdeutlicht. | ||
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Wie weiblich sind Gefühle45 minInhalt / abstract Männer und Frauen denken, sprechen und handeln unter- schiedlich. Je mehr es gelingt, die Differenz der Geschlechter zu ergründen, umso größer wird das Verständnis und der Respekt für die Andersartigkeit. Sich auf die Erfahrungswelt des anderen Geschlechts einzulassen eröffnet schließlich neue Perspektiven, nicht nur andere, sondern auch sich selbst besser zu verstehen. | ||
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Podiumsdiskussion60 min | ||
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Vom Gefühlschaos zur akt. Urheberschaft - Affektreg. m. KBT60 minInhalt / abstract Gefühle schränken uns in unserer Handlungsfähigkeit ein: wenn sie die Herrschaft übernehmen, produzieren sie Chaos, als gemischte Gefühle erzeugen sie Unklarheit. Oft wer- den sie verdrängt, kontrolliert oder intellektualisiert. Die Konzentrative Bewegungstherapie (KBT) als handlungsori- entierte Körperpsychotherapiemethode öffnet einen Zugang zu Affekten und bietet Möglichkeiten, Patienten im Prozess der Wahrnehmung, Differenzierung, Regulierung und des Ausdrucks von Affekten zu unterstützen. Grundlage sind dabei unter anderem die aktuellen Ergebnisse der Säuglings- und Bindungsforschung sowie der Neurobiologie. Auf dieser Basis kann der handlungsorientierte Ansatz der KBT dazu beitragen, dass sich Patienten selbstbestimmter im Umgang mit ihren Gefühlen erleben und neue Beziehungs- und Handlungserfahrungen machen. | ||
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Symbolik60 min | ||
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Gefühlswelten und Weltgefühle60 minInhalt / abstract Ähnlich wie sich im Zuge der „industriellen Revolution“ der Zeitraum mehr und mehr zur Raumzeit verwandelt hat, sind heute die Gefühlswelten im Begriff, zum Weltgefühl zu mutieren. Die Gefühlswelt ist ein Mysterium, sie ist die Welt der Gretchenfrage, die Faust beantwortet mit „Schau ich nicht Aug in Auge dir, Und drängt nicht alles Nach Haupt und Herzen dir Und webt in ewigem Geheimnis […] Nenn’s Glück! Herz! Liebe! Gott! Ich habe keinen Namen Dafür! Gefühl ist alles; Name ist Schall und Rauch, Umnebelnd Himmelsglut.“ Das Allgemeinverbindlichkeit suggerierende „Weltgefühl“ kann hingegen das im eigensten Erleben letztlich Unbeschreibbare ebenso wenig erfassen wie andere um eine Gefühlsobjektivierung bestrebte Konzepte, z. B. das der „emotionale Intelligenz“: Das scheinbar Versachlichte wird auf diese Weise seines heiligen Geheimnisses und seines eigentlichen Wesens entkleidet. Selbst die von Freud beschriebene „Übertragungsliebe“, also eine eigentlich neurotische Gefühlsebene, gilt insoweit als echte Liebe, als sie ja von den Betroffenen als solche empfunden wird. Und dieser Unterschied eröffnet oder verschließt eigene Welten. Im Seminar werden wir mit tief reichenden per- sönlichen Übungen solche Unterschiede erfahren. Alle Teilnehmer sollten die Bereitschaft mitbringen, sich tief einzulassen. | ||
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Hoffnung - ein beruhig. Gefühl oder eine geährliche Trance60 minInhalt / abstract Hoffnung ist notwendig und äusserst beruhigend, denn sie gibt Kraft in Situationen, in denen der Mut uns oftmals bereits ver- lassen hat. Sie lässt uns weitergehen und an einen guten Ausgang, wovon auch immer, glauben. In diesem Sinne ist Hoffnung das Kuscheltier in einer unberechenbaren Welt, in einem Universum, in dem es uns oft ängstigt und über das wir keinerlei Kontrolle haben. Hoffnung ist immer Glaube und niemals Wissen. Dennoch ist die Grundlage aller Hoffnung real. Es sind die gesammelten persönlichen Erfahrungen: ich kann nur auf das hoffen, was ich mir vorstellen kann, und kann mir nur vorstellen wovon ich eine Ahnung, ein Gefühl oder ein Symbol habe. Hier kann Hoffnung etwas sehr Einschränkendes bekommen, denn sie begrenzt das erhoffte Ereignis auf den kleinen Radius des Vorstellbaren. Sie engt den Blickwinkel auf alles Zukünftige ein und beschränkt die Handlungsoptionen. Eine Arznei mit solchen Nebenwirkungen würden wir nur ungern einnehmen, aber alle Hoffnung fahren lassen und uns dem Schicksal hingeben wollen wir auch nicht. Warum wir hoffen, beten und wünschen, warum wir uns eher selbst betrügen, als der Realität ins Auge zu schauen, aber auch wie wir frei werden können von jeder Hoffnung und ganz ent- spannt im Jetzt leben, werde ich in diesem Vortrag erläutern. | ||
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Für grau hinterlegte Referenten gilt:
Die Verfügbarkeit dieses Vortrages für eine Auslieferung wird geprüft.