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Gesichter der Gewalt

Interdisziplinärer Kongress der Reformierten Landeskirche Aargau

Die Reformierte Landeskirche Aargau greift am dritten Kongress nach 2008 und 2010 am 9. und 10. November 2012 in Aarau erneut ein aktuelles, gesellschaftlich relevantes Thema auf. Gewalt ist durch Medienberichte über Exzesse auf den Strassen, unter Jugendlichen und in den ...   [mehr]
Die Reformierte Landeskirche Aargau greift am dritten Kongress nach 2008 und 2010 am 9. und 10. November 2012 in Aarau erneut ein aktuelles, gesellschaftlich relevantes Thema auf. Gewalt ist durch Medienberichte über Exzesse auf den Strassen, unter Jugendlichen und in den Fussballstadien, aber auch im nachbarschaftlichen oder familiären Umfeld ein Thema, das sowohl politisch Verantwortliche und gesellschaftlich Engagierte als auch jeden Menschen ganz persönlich zunehmend beschäftigt. Die Reformierte Landeskirche spricht an diesem Kongress die verschiedenen «Gesichter der Gewalt» an und fragt nach den Ursachen, Hintergründen und Möglichkeiten zur Überwindung und Prävention von Gewalt.

Das Thema soll interdisziplinär mit Beiträgen aus Politik, Justiz/Polizei, Psychologie und Theologie beleuchtet werden. Dabei geht es einerseits um das Wesen des Menschen und die Bedeutung christlicher Werte, andererseits aber um die konkreten Herausforderungen und möglichen Lösungen angesichts der verschiedenen, sehr präsenten «Gesichter der Gewalt», die nicht nur mit Repression und härteren Strafen bekämpft werden können. Der interdisziplinäre Dialog soll neue Erkenntnisse in einem Themenfeld eröffnen, dessen ausufernde Erscheinungen vielerorts zu Ratlosigkeit führen.

An der Auftaktdiskussion am Freitagabend mit namhaften Politikerinnen und Politikern sowie Vertreterinnen und Vertretern aus Religionen und christlichen Kirchen geht es um die Frage, wie in der heutigen Gesellschaft Werte vermittelt werden, die Gewalt verhindern und zu Frieden führen können und ob es diesen Wertekonsens noch gibt.

Am Samstag führen nach einem Grusswort von Regierungsrat Urs Hofmann fünf Referate die interdisziplinäre Diskussion aus. In drei Seminaren werden einzelne Aspekte wie häusliche Gewalt, Gewalt und Medien, Jugendgewalt und Schule vertieft.
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Gibt es einen Konsens über Werte, die Gewalt verhindern und zu Frieden führen?

75 min, deutsch
Inhalt / abstract
Mit: SP-Nationalrätin Yvonne Feri, SVP-Nationalrat Ueli Giezendanner,
FDP-Grossrat Thierry Burkart.

Wenn der moderne Staat Gewalt verhindern und ein friedliches Zusammenleben in einer vielfältig und spannungsvoll zusammengesetzten Gesellschaft erreichen will, lebt er von Voraussetzungen, die er nicht allein gewährleisten kann. Der Staat hat lediglich Mittel wie Ordnungskräfte, Polizei und Justiz oder Aufklärung, Repression und Strafvollzug. Grundlegend ist aber ein Wertekonsens in der Gesellschaft über den Umgang mit Konflikten und den Verzicht auf Gewalt.
Politikerinnen und Politiker diskutieren zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern von Kirchen und Religionen, ob dieser Wertekonsens in der Schweiz noch existiert und wie diese Werte in der heutigen Gesellschaft vermittelt werden können. Welche Rolle spielen dabei die Religionen und Kirchen und ihr Verhältnis zum Staat?
«Gibt es einen Konsens über Werte, die Gewalt verhindern und zu Frieden führen?» diskutierte am Freitagabend ein Podium zur Eröffnung des Interdisziplinären Kongresses «Gesichter der Gewalt» der Reformierten Landeskirche Aargau in Aarau. Die Diskussion mit Claudia Bandixen, Cebrail Terlemez und Hans Ulrich Gerber, die von AZ-Chefredaktor Christian Dorer moderiert wurde, zeigte: Es harzt.
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Referat 2 Polizei: Gewalt – und der Staat als Ordnungsmacht?

40 min, deutsch
Inhalt / abstract
Mit diesen alltäglichen Erscheinungen von Gewalt ist vor allem die Polizei konfrontiert, für die Irene Schönbächler, Polizeihauptmann der Aargauer Kantonspolizei, sprach. Unter dem Titel «Gewalt und der Staat als Ordnungsmacht» berichtete sie von den Erfahrungen mit häuslicher Gewalt, Gewalt im öffentlichen Raum oder auch Gewalt gegen die Polizei selbst, mit denen sie sich täglich konfrontiert sieht. Sie erläuterte das «3D-Modell» der adäquaten Reaktion mit Dialog, Deeskalation und schliesslich auch «Durchgreifen», an dem sich Polizisten orientieren. «Gewalt muss staatliche Konsequenzen haben, und zwar rasch und professionell», beschrieb Irene Schönbächler das Ziel der Polizeiarbeit. Sie fragte sich aber auch selbstkritisch, wie sie selbst mit der Aggression und dem Hass umgeht, den solche Erfahrungen in ihr auslösen. Dabei sei ihr der christliche Glaube eine grosse Hilfe.
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Referat 3 Theologie: Gewalt – und das christliche Menschenbild

45 min, deutsch
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Referat 4 Jugend: Nur wo Funken sprühen, entstehen zündende Ideen – Wo ist das Problem, Mann?

45 min, deutsch
Inhalt / abstract
Dr. phil. Allan Guggenbühl, Lehrer, Psychologe und Psychotherapeut, ging von der Wahrnehmung aus, dass in den Medien Jugend und Gewalt häufig gleichgesetzt würden. «Das stimmt natürlich nicht,» meinte Guggenbühl. Aber tatsächlich besäßen Jugendliche eine besondere Faszination für Risikosituationen, Tabubrüche und damit auch für Gewalt, was sich in ihrer Vorliebe für gewaltverherrlichende Computerspiele oder Musik zeige. Zudem lebten Jugendliche in der Adoleszenz nach anderen Werten als Erwachsene. Während Ältere auf Sicherheit und Gesundheit setzen würden, suchten junge Leute das Risiko, Dynamik und besondere Erlebnisse. Diese zu finden, sei in unserer gesättigten mitteleuropäischen Gesellschaft, in der ältere Leute die Mehrheit bilden und dadurch die Werte bestimmen, schwieriger geworden. Zudem wollen sich Jugendliche von den Erwachsenen abgrenzen und sie mit Tabubrüchen bewusst provozieren. «Jugendliche brauchen Momente, in denen die Funken sprühen und viele haben kein Problem mit Gewalt», sagte Guggenbühl. In der heutigen Welt, in der sich viele Eltern betont jugendlich geben, aber nach Sicherheit suchten, könne Gewalt der Provokation dienen, denn «Erwachsene reagieren mit Panik auf Gewalt», und damit erhalten Jugendliche die besondere Aufmerksamkeit, die sie eigentlich suchten.
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Wertevermittlung in der Gesellschaft

90 min, deutsch
Inhalt / abstract
Seminar - Wertevermittlung in der Gesellschaft: Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann.
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Referat 1 Psychologie: Gewalt – etwas Urmenschliches?

45 min, deutsch
Inhalt / abstract
Der Chefarzt Forensik der Psychiatrischen Dienste Aargau kam zum Schluss, dass Gewalt unter Menschen schon immer normal gewesen sei. Eine gewaltfreie Gesellschaft habe es noch nie gegeben, wenn sich auch die anerkannten Formen und die Definition von Gewalt je nach Epoche und Kultur geändert haben. «Gewalt ist für den Menschen immer eine Option», meinte Sachs. Dass wir sie nicht öfters anwenden, sei eine Folge unserer Erziehung. Kleine Kinder haben noch keine Hemmungen, zu schlagen oder zu treten. Später entwickeln sie ein Gewissen und lernen, auf Gewalt zu verzichten. Den «geborenen Verbrecher», wie man ihn früher vermutete, gebe es nicht, so Sachs. Allerdings würden junge Männer häufiger gewalttätig als andere Bevölkerungsgruppen. Auch Suchtmittel oder psychische Erkrankungen wie Schizophrenie könnten die Gewaltbereitschaft steigern. In bestimmten Situationen, zum Beispiel wenn sie selbst oder ihre Familie bedroht werden, seien aber wohl die meisten Menschen zur Gewalt fähig.
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