Wiebrecht, Dr. med. Axel
10 Jahre Kliniktätigkeit (Innere Medizin, Chirurgie, Naturheilkunde, Physiotherapie). Arzt für Allgemeinmedizin.
Ab 1982 Ausbildung in Akupunktur und Qigong bei Rhada Thambirajah, DÄGfA (Diplom A und B), AGTCM u.a., Hospitationen in der Klinik Kötzting und im Xiyuan-Krankenhaus, ... [mehr]
Ab 1982 Ausbildung in Akupunktur und Qigong bei Rhada Thambirajah, DÄGfA (Diplom A und B), AGTCM u.a., Hospitationen in der Klinik Kötzting und im Xiyuan-Krankenhaus, ... [mehr]
Panel Arzneitherapie: Chair: Dr. Michael Wullinger
Kongress: 5. SMS-Kongress - Chinesische Medizin im klinischen Alltag (SMS17) 90 min Inhalt / abstract Dr. Axel Wiebrecht: Tatsächliche und vermeintliche Hepatotoxizität chinesischer Arzneidrogen Bei wenigen Themen der Chinesischen Arzneitherapie (CAT) herrschen so viele fehlerhafte Schlussfolgerungen vor wie hinsichtlich ihrer Hepatotoxizität, bis hin zu wissenschaftlichen Fälschungen. Tatsächlich ist die Hepatotoxizität die wichtigste unter den möglichen schwereren Nebenwirkungen der CAT, wenn auch sehr selten. Lässt man besonders toxische Drogen, die in Europa nicht oder kaum gebräuchlich sind, beiseite, gibt es nur zwei Arzneidrogen, bei denen eine Hepatotoxizität ausreichend belegt ist. Bei anderen Drogen ist eine Leberreaktion nach bisherigem Kenntnisstand nur bei Überdosierung oder mangelhafter Drogenvorbehandlung zu befürchten. Es können jedoch auch Reaktionen unter Drogenzusammenstellungen auftreten, von deren Bestandteilen keine Lebertoxizität bekannt ist. Wichtig ist es, den Patienten darauf hinzuweisen, dass er bei bestimmten Symptomen wie ungewöhnlicher Müdigkeit oder länger anhaltender Übelkeit, erst recht bei hellem Stuhlgang, dunklem Urin oder bei Gelbsucht, unmittelbar Kontakt mit seinem Therapeuten aufnehmen, im Zweifelsfall die Medikation aussetzen soll. Dr. Heidi Heuberger: Ergebnisse des LfL-Pflanzenprojekts mit chinesischen Arzneidrogen An der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft wird mit Unterstützung der Botanik der Universität München, der Pharmakognosie der Universität Graz, der Lebensmitteltechnologie der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, der Firma Kräuter Mix, der SMS und der deca seit 18 Jahren der Anbau von chinesischen Arzneidrogen erforscht und die Ergebnisse an die bayerische Landwirtschaft übergeben. Es wurden Verfahren für den Anbau, Ernte und die Trocknung von über 12 Arten entwickelt, jüngst kamen Liquiritiae radix, Coicis fructi, Scrophulariae radix und Rehmanniae radix hinzu. Bei fünf Heilpflanzenarten wurden im Laufe von 10 Jahren neue, verbesserte Sorten gezüchtet. In den letzten beiden Projektphasen wurden vor allem Verfahren für das Schneiden von Wurzeln zu Scheibchen (Yinpian) und zum trockenen Rösten von Xanthium-Früchten entwickelt sowie erste Erfahrungen beim Schwitzenlassen (Fahan) von Salvia miltiorrhizae radix und Scrophulariae radix gesammelt. Das Herstellen von Wurzelscheibchen statt des für die industrielle Nutzung üblichen Extraktionsschnitts erfordert in der Praxis Investitionen in die geeignete Schneidetechnik und eine eng ineinandergreifende Prozesskette Ernten-Waschen-Teiltrocknen-Schneiden-Fertigtrocknen. Über die Rösttemperatur und die Röstdauer der Xanthium-Früchte in Trommelröstern kann der Abbau des toxischen Carboxyatractylosids zu Atractylosid gesteuert werden. Dr. Wenjun Zhong: Granulate in der Chinesischen Arzneitherapie — Herstellung und Qualitätsstandards In den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts begann man in Japan, Korea und Taiwan mit dem Versuch, die umständliche Zubereitung von TCM-Dekokten zu umgehen, indem die TCM-Drogen einzeln industriell gekocht, konzentriert und mit Trägerstoffen zusammen granuliert wurden. 20 Jahre später konnte TCM-Orthodoxie in China diese Praxis auch nicht mehr verhindern. Heute ist der Markt der Granulate in China enorm gewachsen. Allerdings gibt es noch immer keine einheitliche Herstellungsnorm, so dass jeder Hersteller eigene Verfahren entwickelt. Ein direkter Vergleich der Produktqualität unterschiedlicher Hersteller ist kaum möglich. Die Identitätsprüfung basiert auf herstellerspezifische Bibliotheken von DC-Spektren. Im Rahmen des Vortrags werden folgende Themen erläutert: 1) Entwicklungsgeschichte der Granulate in Asien 2) Herstellungsverfahren 3) Qualitätsbeurteilung 4) Problematik der Identitätsprüfung in deutschen Apotheken | ||
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Panel Gynäkologie: Chair: Dr. Yumiko von Hasselbach
Kongress: 5. SMS-Kongress - Chinesische Medizin im klinischen Alltag (SMS17) 120 min Inhalt / abstract Dr. Axel Wiebrecht: Hormonartige Wirkungen chinesischer Arzneidrogen — wo sind sie willkommen, wo unerwünscht? Von Phytotherapeutika wie Soja sind phytoöstrogene Wirkungen bekannt. Bisher gibt es jedoch wenig Übersicht über Phytoöstrogen-Wirkungen chinesischer Arzneidrogen, allerdings existiert eine Fülle von meist experimentellen Daten zu östrogenartigen, progesteronartigen, androgenartigen und anderen hormonähnlichen Wirkungen bzw. Anti-Wirkungen chinesischer Arzneidrogen. Diese Wirkungen werden genutzt bspw. bei Fertilitätsproblemen, beim POCS oder bei der Menopause. Besondere Brisanz entsteht, wenn Patienten und Patientinnen mit hormonreaktiven Tumoren behandelt werden wie dem Brustkrebs. Um die Relevanz der Daten einschätzen zu können, muss man sich zunächst mit den Methoden vertraut machen. Nicht alle Ergebnisse sprechen dafür, dass auch tatsächlich hormonartige Wirkungen stattfinden. Besondere Relevanz haben sie jedoch, wenn auch ein Tumorwachstum durch Arzneidrogen festzustellen war. Dieses trifft in der Tat auf einige der häufigen Drogen zu. Eine Reihe von Faktoren erschweren die Interpretation der Daten, wie die Unterscheidung von Östrogen-α- und β-Rezeptoren, widersprüchliche Ergebnisse, die Dosisfrage oder die Übertragung von Tierstudien auf den Menschen. In der Praxis sollte jedoch im Zweifelsfall der Vorsicht Vorrang eingeräumt werden. Prof. Dr. Karin Meißner: Behandlung von Endometriose mit Akupunktur und Psychotherapie: Eine randomisierte klinische Studie Endometriosebedingte Schmerzen werden in der Regel mit hormonellen Präparaten und Operationen behandelt. Diese Behandlungen stehen jedoch nicht selten dem Kinderwunsch der Patientinnen entgegen. Das Ziel dieser randomisierten Studie war es, die Wirksamkeit einer komplementärmedizinischen Kombinationsbehandlung aus Akupunktur und Psychotherapie bei endometriosebedingten Schmerzen zu untersuchen. 67 Frauen mit histologisch gesicherter Endometriose, die rezidivierend an Unterleibsbeschwerden litten, wurden durch Zufall der Akupunkturbehandlung mit Psychotherapie oder keiner Therapie (Warteliste-Kontrollgruppe) zugeteilt. Nach 3 Monaten konnten auch die Patientinnen der Kontrollgruppe behandelt werden. Zu Beginn sowie nach 3 und 6 Monaten füllten die Patientinnen Fragebögen aus, und es wurden fMRT-Aufnahmen des Gehirns gemacht. Nach 24 Monaten fand eine Nachbefragung statt. Am Ende der Randomisierungsphase zeigten die behandelten Patientinnen im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikante Besserungen der Schmerzsymptomatik, des psychischen Wohlbefindens und der gesundheitsbezogenen Lebensqualität. Zudem hatte sich die Konnektivität des Hippocampus mit sensorischen Hirnarealen signifikant verändert, wobei diese Änderungen mit Besserungen im psychischen Befinden korrelierten. Nach 6 Monaten hatten sich die klinischen Besserungen in der Behandlungsgruppe stabilisiert, und die inzwischen behandelte Kontrollgruppe zeigte vergleichbare Ergebnisse. Nach 2 Jahren waren die Besserungen in beiden Behandlungsgruppen weiterhin stabil. Akupunktur in Kombination mit Psychotherapie stellt eine wirksame Alternative zur medikamentösen und operativen Behandlung von Patientinnen mit Endometriose dar. Prof. Zhang Qi: Characteristics and Clinical Application of Zhang Zhongjing’s Treatment for Gynecological Diseases 1. Characteristics of Zhang Zhongjing’s Treatment for Gynecological Diseases The three chapters of gynecological diseases in Synopsis of the Golden Chamber have been the earliest systematic records focusing on women diseases in the classic Chinese medical monographs. These include the common gestational and postpartum diseases, as well as gynecological diseases. Since these chapters are carrying the characteristics of Zhang’s treatment, they have been valuable for clinical gynecology. The main principles might be summarized as the following eight aspects: 1. concentrating on spleen and stomach; 2. treating the urgent and severe gestational and postpartum unconventionally; 3. considering the severity, cold and heat when removing blood stasis and eliminating dampness; 4. the insect medicinals used to break stagnant blood; 5. preserving yin and blood; 6. nourishing liver and blood; 7. using decoctions and medical wines properly; 8. creating local herbal administration. 2. Cases of Menstrual Disorders and Infertility Treated by Employing Zhang Zhongjing’s Methods Several cases of menstrual disorders and infertility are specially analyzed by employing the treating principle, method, formulas and herbs created by Zhang Zhongjing: 1. a case of dysmenorrhea treated by warming meridian and activating blood, tonifying spleen and kidney; 2. a case of leukorrhea treated by invigorating spleen and draining dampness; 3. a case of infertility caused by polycystic ovary syndrome treated by tonifying kidney, strengthen spleen, regulating liver, draining dampness, resolving phlegm and activating blood; 4. a case of infertility due to luteosterone insufficiency. Dr. Yumiko Lindgard von Hasselbach: Erste Ergebnisse des TCM-Registers bei Infertilität Jedes sechste Paar in Deutschland hat Probleme mit der Fruchtbarkeit und braucht Unterstützung durch die assistierte Fortpflanzung (ART) in spezialisierten Praxen und Kinderwunschzentren. Zunehmend wird bei unerfülltem Kinderwunsch auch Hilfe durch Akupunktur und TCM in Anspruch genommen, denn in der Chinesischen Medizin hat die Behandlung von Kinderwunsch eine jahrtausendelange Tradition. Ihre enorme Bedeutung sieht man zum Beispiel im Aufbau von Sun Simiaos 30-bändiger klinischer Enzyklopädie „Wichtige Notfall-Rezepturen, die tausend Goldstücke wert sind“ (Qianjin yaofang) aus der Tang-Dynastie (7. Jh.). Die Bände 2 bis 4 sind der Gynäkologie und darin das erste Kapitel dem Kinderwunsch gewidmet, denn ohne Nachkommen erlischt die Ahnenreihe. Da größere randomisierte Studien zur Zeit hier in Deutschland schwer durchführbar sind, haben wir 2014 begonnen, ein TCM-Register aufzubauen. Für die deutschen IVF-Zentren gibt es bereits ein solches Register (DIR: Deutsches IVF-Register), in das die Kinderwunschzentren die Daten der Kinderwunschbehandlungen mit In-Vitro-Fertilisation anonymisiert eintragen. Kollegen, die Kinderwunsch- Patientinnen mit TCM behandeln und begleiten, teilen Fragebögen aus und sammeln Daten zum Therapieverlauf. Diese Daten werden anonymisiert ausgewertet. Sowohl spontane Schwangerschaften unter TCM als auch TCM in der begleitenden Behandlung von Inseminationen oder künstlichen Befruchtungen werden erfasst. Eine erste Auswertung der bisher erhaltenen Daten soll vorgestellt werden. | ||
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Panel 1: Kinderwunsch
Kongress: SMS-Kongress 2014 - Chinesische Medizin im klinischen Alltag – Grundlagen, Anwendung & Wissenschaft 120 min, deutsch Inhalt / abstract 4 Vorträge à 20 Min., Chair: Prof. Dr. C. Thaler Dr. Stefan Englert TCM bei Kinderwunsch: Hype oder gesicherte Fertilitätsmedizin? Seit Jahren erfreut sich der ergänzende Einsatz von Methoden der Chinesischen Medizin im Rahmen der Kinderwunschtherapie zunehmender Beliebtheit. Wann und wie lange sollte oder darf eine alleinige Therapie mit TCM stattfinden? Bei welchen Befundkonstellationen ist zu ART-assistierten Reproduktionstechniken wie IVF, ICSI, Kryotransfer als begleitende Maßnahme zu raten? Wo liegen die Grenzen von Akupunktur und chinesischer Arzneitherapie – hinsichtlich Wirksamkeit, aber auch möglicher Nebenwirkungen? Was sollten Therapeuten im Fall einer eingetretenen Schwangerschaft beachten? Dieser Vortrag bietet zunächst eine Übersicht über den Stand der aktuellen Datenlage und der Evidenz dieser Studien. Was dürfen wir daraus schließen? Der Vortrag vermittelt neben praktischen Aspekten einer Kinderwunschbehandlung mit den Therapiemethoden der TCM auch Empfehlungen für die Praxis, wann und wie diese nach derzeitigem Wissenstand am sinnvollsten eingesetzt werden sollten. Prof. Dr. Christian Thaler, Dr. Yumiko L. von Hasselbach ART meets TCM – Kasuistiken aus der Kinderwunschbehandlung Seit der Geburt von Louise Brown (1978) kamen nach Nutzung der assistierten Fortpflanzung (ART) weltweit über 5 Millionen Kinder zur Welt. Bei Transfer von zwei gut entwickelten Blastozysten können Schwangerschaftsraten von etwa 40 % erreicht werden. Probleme bereiten vor allem Frauen mit verminderter ovarieller Reserve, denn bei diesen finden sich pro Behandlungszyklus nur wenige und oft aneuploide Oozyten mit nachfolgend deutlich verminderten Schwangerschaftsraten. Ein weiteres Problemkollektiv stellen Frauen mit rezidivierendem Implantationsversagen dar, denn bei ihnen tritt auch nach Transfer von zahlreichen optimal entwicklungsfähigen Embryonen keine Schwangerschaft ein. In der Chinesischen Medizin hat die Behandlung von Kinderwunsch eine Jahrtausende lange Geschichte. Ihre enorme Bedeutung sieht man zum Beispiel im Aufbau von Sun Simiaos 30-bändiger klinischer Enzyklopädie „Wichtige Rezepturen, die tausend Goldstücke wert sind“ (Qianjin yaofang) aus der Tang-Dynastie (7. Jh.). Die Bände 2 bis 4 sind der Gynäkologie und darin das erste Kapitel dem Kinderwunsch gewidmet! Auch wenn größere randomisierte Studien hier schwer durchführbar sind und deshalb meist fehlen, weisen umfangreiche Erfahrungen und viele Einzelbeispiele darauf hin, dass die Chinesische Medizin gerade in der Vorbereitung und Begleitung von Maßnahmen der assistierten Fortpflanzung erhebliche Vorteile mit sich bringen kann. Es scheint daher von großem Wert, beide medizinische Welten in offener und umsichtiger Weise zu kombinieren. Die fruchtbare Zusammenarbeit von ART und TCM wird in beispielhaften Kasuistiken dargestellt. Dr. Annemarie Schweizer-Arau Reduktion der Beschwerden bei Endometriose-Patientinnen: Ergebnisse einer prospektiven randomisierten Studie Bei Endometriose, einer der häufigsten gynäkologischen Erkrankungen, findet sich endometriumartiges Gewebe außerhalb der Gebärmutterhöhle. Chronische Unterbauchbeschwerden, Dysmenorrhoe, Dyspareunie und Sterilität stellen die häufigsten klinischen Symptome dar. Ziel der Studie war es, die Wirksamkeit der systemischen Autoregulationstherapie (SART) – einer Kombination von Aku-Moxa-Behandlung und tiefenpsychologischer Psychotherapie – auf die Symptomatik von Endometriose-Patientinnen zu untersuchen. In unserer prospektiven, randomisierten, kontrollierten Studie (RCT) nahmen 67 Patientinnen mit verifizierter Endometriose teil, 83 % litten mehr als 5 Jahre an Schmerzen. Primärer Zielparameter: Responderanteil = Anzahl der Patientinnen mit mindestens 50-%-iger Schmerzreduktion. Nach 3 Monaten Therapie (max. 10 Stunden) betrug der Responderanteil in der Behandlungsgruppe 44 %, aber nur 4 % in der Kontrollgruppe (Chi-Quadrat-Test p<0.001). Nur die Behandlungsgruppe zeigte zudem eine signifikante Besserung der Lebensqualität (SF12), des allgemeinen Wohlbefindens (FW7), der Ängstlichkeit und Depressivität (HADS) und der Arbeitsfähigkeit (Anzahl beeinträchtigter Arbeitstage). Nach 6 Monaten zeigten die nunmehr ebenfalls behandelten Patientinnen der Kontrollgruppe vergleichbare signifikante Verbesserungen der Symptomatik (48 % Responder). Erste Daten des 2-Jahres-Follow-Ups weisen darauf hin, dass die Besserungen von Dauer sind. Dr. Axel Wiebrecht Gentoxizität chinesischer Arzneidrogen – wie gehen wir in der Schwangerschaft damit um? Das Thema Mutagenität oder Gentoxizität wird in sonst ausgezeichneten Standardlehrbüchern der Materia Medica weitestgehend ausgeblendet. Dabei gibt es nicht erst seit den letzten Jahren eine Fülle von experimentellen Daten negativer und positiver Art hierzu. Während wir die negativen Ergebnisse gern zur Kenntnis nehmen, werfen die positiven erhebliche Fragen auf. Davon sind auch einige Mittel betroffen, die in der Schwangerschaft einen höheren Stellenwert haben. Gentoxizität und Mutagenität beinhalten das Risiko einer späteren Krebsentstehung. Dass das keine bloße Theorie bleiben muss, zeigt eine Studie aus Taiwan, die bei ca. 15 Jahre alten Kindern eine erhöhte Rate von Gehirntumoren aufzeigte, wenn die Mütter in der Schwangerschaft Coptidis rhizoma (Huanglian) eingenommen hatten[1]. Derartige Studien sind jedoch die Ausnahme, die Daten sind in aller Regel experimenteller Art aus Tier- oder In-vitro-Versuchen. Diese können nur bedingt auf den Menschen übertragen werden. Dennoch gilt die Regel: Im Zweifelsfall ist von einem Risiko auszugehen. Der Vortrag versucht, sich der schwierigen Frage zu stellen, welche Schlussfolgerungen für die Anwendung wir aus den vorliegenden Daten ableiten. [1] Chuang CH, Doyle P, Wang JD, et al. Herbal medicines during pregnancy and childhood cancers. Pharmacoepidemiol Drug Saf 2009;18:1119-20 | ||
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