Berz, Dr. med. Florian
Dr. Florian Berz, geb. 29.12.1963 in München. Studium
der Humanmedizin von 1983–1990 in Göttingen, Heidelberg,
Mannheim und München. Anschließend Facharztausbildung
zum Kinder- und Jugendarzt am Städtischen
KH München-Harlaching. Seit 1998 in eigener Praxis
in München-Solln niedergelassen. 1989 erste Kontakte
zur TCM, seit 1990 Ausbildung in TCM über die SMS.
Seit Wintersemester 2013 Masterstudium in TCM an der
TU München.
Panel 8: Pädiatrie
Kongress: SMS-Kongress 2014 - Chinesische Medizin im klinischen Alltag – Grundlagen, Anwendung & Wissenschaft 90 min, deutsch Inhalt / abstract 3 Vorträge à 40 Min., Chair: Dr. F. Berz Dr. Florian Berz TCM in der Pädiatrie – Verdauungsstörungen und Infektanfälligkeit Es werden zwei häufige Problemfelder der kinderärztlichen Praxis, Verdauungsstörungen und die sogenannte Infektanfälligkeit, aus Sicht der TCM erörtert. Anhand der kindlichen Entwicklung werden Schwachstellen und typische pathogene Muster ersichtlich, insbesondere im Bereich der Fk „Milz“ und „Magen“ (oo. lienalis et pulmonalis, pi fei). Hauptaufgabe des kindlichen Organismus sind Wachstum und Entwicklung. Voraussetzung hierfür ist eine ausreichende und hochwertige Nahrungsaufnahme und -weiterverarbeitung. Ein reibungsloses Funktionieren der Fk „Milz“ und „Magen“ (oo. lienalis et stomachi, pi wei) ist dabei essentiell. Die Entwicklung von „Feuchtigkeit“ (humor, shi) und eine energetische Schwäche (depletio, xu) des Qi des Fk „Milz“ (qi lienale, piqi) sind häufige Ursachen für Verdauungsstörungen. Für die Abwehr von außen kommender Pathogene ist der Fk „Lunge“ (o. pulmonalis, fei) verantwortlich. Da dieser noch zart und die Wehrenergie (qi defensivum, weiqi) noch schwach und anfällig ist, kommt es leicht zu Erkältungen bzw. im Verlauf zu schwerwiegenderen Infektionen, besonders der Atemwege. Ursächlich liegt meist eine „Wind-Kälte“ (algor venti, fenghan) vor, die jedoch leicht in „Hitze“ (calor, re) umschlägt. Die Entwicklung von „Feuchtigkeit“ (humor, shi) bis hin zu „Schleim“ (pituita, tan) kommt oftmals hinzu. Die Besonderheiten der Therapie mit TCM liegen sicherlich in der Unberechenbarkeit der kindlichen Compliance. Im Rahmen der Akupunktur können neben der klassischen Nadelakupunktur die Laserakupunktur, Akupressur und Tuina zum Einsatz kommen. Bei der Arzneitherapie steht der Einsatz von Tropfenlösungen, den hydrophilen Konzentraten, im Vordergrund, bei älteren Kindern auch Fertigarzneien und die klassischen Teeabkochungen. Dr. Claudia Wegener Qigong und Yangsheng im Kindes- und Jugendalter Die Kindheit und Jugendzeit ist aus Sicht der TCM der Wandlungsphase Holz zugeordnet, was Wachstum und Widerstandskraft bedeutet. Anderer seits ist, nach Theorien der Chinesischen Medizin, der Körper eines Kindes durch die Zartheit der Funktionskreise (v.a. des Mitten- Funktionskreises o. lienalis), die Unreife von Gestalt und Qi sowie sein „junges Yin und junges Yang“ gekennzeichnet und daher schnell störbar. Mit Qigong und Yangsheng können wir Kinder auf ihrem Wachstums- und Entwicklungsweg unterstützend begleiten, Übungen in Abhängigkeit von Störungsbildern einsetzen oder präventiv zur inneren Stabilisierung beitragen. Anhand von Beispielen werden die Grundprinzipien des Qigong und ihre Einsatzmöglichkeiten bei Kindern dargelegt. Dr. Helen Wai-Ngan Schreiber Die Behandlung von ADS/ADHS mit TCM Die “Mode-Diagnose” ADS für das bekannte Phänomen eines hyperaktiven und leicht ablenkbaren Kindes kommt aus der Entwicklung der modernen Kinderpsychiatrie im 20. Jahrhundert. Auch in der TCM ist der diagnostische Begriff „Hyperaktivitätssyndrom“ (duodong zonghezheng | ||
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