Hempen, Moritz
Panel TCM-Masterstudiengang: Chair: Prof. Carl-Hermann Hempen
Kongress: 5. SMS-Kongress - Chinesische Medizin im klinischen Alltag (SMS17) 60 min Inhalt / abstract Dr. Moritz Hempen: TCM bei Herzinsuffizienz In den entwickelten Ländern der Welt leiden ca. 1-2 % der Bevölkerung an Herzinsuffizienz (HF). Es existiert eine Vielzahl an konventionellen medikamentös-therapeutischen Möglichkeiten, welche sich primär an HF mit reduzierter Pumpfunktion richten. Abhängig von Alter, NYHA-Klasse, Ätiologie, Ejektionsfraktion (EF) und Komorbiditäten variieren die Prognoseraten von HF-Patienten. In den USA sterben ca. 30-40 % der Patienten im ersten Jahr nach Diagnosestellung. Trotz bester medikamentöser Therapie lassen sich die jährlichen Todesraten auf ca. 10 % beziffern. Gemäß der Lehre der TCM wird Herzinsuffizienz durch eine Schwäche der angeborenen Konstitution (depletio renale), äußeren krankmachenden Faktoren (äußeren Agenzien), inneren krankmachenden Faktoren (inneren Agenzien) wie Emotionen oder Yinund Yangschwäche aufgrund fortschreitenden Alters erklärt. Die Behandlung besteht wesentlich aus Akupunktur und chinesischer Phytotherapie. Je nach zugrundeliegender chinesischer Differenzialdiagnose bestehen verschiedene therapeutische Herangehensweisen. Als wesentlich gilt es jedoch, grundsätzlich die Funktionskreise Herz und Niere (oo. cardialis et renalis) zu kräftigen. Sowohl für die Akupunktur als für die chinesische Phytotherapie gibt es mittlerweile reichlich wissenschaftliche Untersuchungen, insbesondere bezüglich einer Klärung des westlichen Wirkmechanismus in vitro und in vivo. Bislang haben die Untersuchungen vielversprechende Ergebnisse zeigen können, besonders hinsichtlich einer symptomatischen Verbesserung der HF-Patienten durch TCM. Obwohl einzelne Studien akzeptable, teils sogar gute methodische Qualität aufweisen, bleibt festzuhalten, dass die meisten Untersuchungen vor allem wegen ihres Designs von minderer Qualität sind. Es werden daher mehr klinische Untersuchungen mit hoher methodischer Qualität gebraucht, um die Rolle der Akupunktur und der chinesischen Phytotherapie als mögliche Behandlungsoption bei HF-Patienten zu klären. Dr. Cornelia Irene Hagl: Einfluss von KFX auf inflammatorisch stimulierte enterale Nervenzellen — In-vitro-Studie Kangfuxin Ye (KFX) ist ein Extrakt der amerikanischen Großschabe (Periplaneta americana). In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird es zur äußerlichen Anwendung bei schlecht heilenden Wunden empfohlen und als Arzneimittelextrakt zur Therapie von chronisch entzündlichen Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts wie Magen- und Dünndarmulzera, ulzerative Kolitis und Morbus Crohn eingenommen. Im Rahmen chronisch entzündlicher Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts verändert sich das Enterische Nervensystem (ENS), was sich in Störungen der von ENS kontrollierten gastrointestinalen Funktionen wie intestinalen Krämpfen, Bauchschmerzen und explosivem Durchfall äußert. Um die Wirkung von KFX auf entzündlich stimulierte enterische Neurone und Glia zu untersuchen, wurde ein In-vitro-Modell etabliert. Hierbei wurden enterische neuronale Kulturen mit Dinitrobenzen-Sulfonsäure (DNBS) definiert entzündlich stimuliert. Die neuronalen Kulturen wurden entweder vor DNBS-Stimulation oder danach mit KFX in unterschiedlichen Konzentrationen kultiviert. Nach entzündlicher Stimulation wurden die Zellkulturen gestoppt und mit einem Survivor-Test das Überleben der enterischen Neurone und Glia bestimmt. Hierbei zeigte sich ein deutlich besseres Überleben der enterischen Neurone mit KFX-Substitution. | ||
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