Im Lingshu steht geschrieben: „Chu Shou Xing, Shang Shou Shen“. Sinngemäß könnte man übersetzen, dass der schlechte Arzt bei der Nadeltechnik nur auf die äußere Form achtet, während der Gute sich auf das Shen konzentriert und sein Erscheinen erwartet. An anderer Stelle kann man den Hinweis finden, dass eine Krankheit sich nicht heilen lässt, wenn das Shen nicht bewegt wird.
In der Akupunkturbehandlung versuchen wir das Qi in den Leitbahnen zu aktivieren und zu befreien. Um den Punkt richtig zu behandeln, benötigen wir eine gute Nadeltechnik, Einstichmethode, Stichwinkel, sowie Stichtiefe müssen als „äußere Form“ der Behandlung beachtet werden. Schließlich müssen wir das Qi erreichen (De Qi), führen und regulieren. Wenn das Qi bewegt wird, erwacht und konzentriert sich das Shen des Patienten und es ergibt sich die Möglichkeit durch die bewusste Interaktion zwischen Arzt und Patient, dessen gesamtes So-sein neu auszurichten. So bleiben die Folgen einer Behandlung nicht nur auf das Verschwinden von Symptomen beschränkt, sondern erweitern sich zu einer umfassenden Veränderung seines Lebens.

Therapie von Hitzekrankheiten durch Moxibustion ist ein bislang wenig erforschtes Phänomen in der TCM. Die Bandbreite der Lehrmeinungen reicht hier von völliger Ablehnung bis hin zur bevorzugten Anwendung gegenüber der Nadel. Die Referentin wird über die klassische Literatur bis hin zum heutigen Stand der Forschung und über klinische Erfahrung berichten und darstellen, wie Moxibustion bei Hitzekrankheiten wirkt und welche Hitzesyndrome besonders dafür geeignet sind. Eine erfolgreiche und unschädliche Anwendung von Moxibustion erfordert eine genaue Kenntnis der unterschiedlichen Technik dieser Methode gegenüber Kältekrankheiten. Das Wissen darum wird den Teilnehmern die nötige Sicherheit in der praktischen Arbeit vermitteln.