Genau genommen wissen es alle: Die Psychoanalyse, die Quantenphysik, die Philosophie und Neurobiologie, die System– und Spieltheorien und die Geschlechterforschung hat es zu einem Leitgedanken erhoben: Uniforme und geschlossene Systeme sind kontraproduktiv, das lineare Denken contrafaktisch. Das Grundprinzip der biologischen Vielfalt meint das Zusammenspiel von Beziehungen, die sich immer neu bilden können. Verflüssigung als Gegenmoment zur Verfestigung von Verhältnissen. Verflüssigung des Denkens, um gesellschaftlich »Verklumptes« zu lösen, kann nur aus Dialogen, wechselseitigen Durchdringungen und Erprobung von Neuem, Abweichendem erwachsen. Verflüssigung meint nicht Auflösung der Widersprüche, sondern im Bewusstsein von Differenz und Ambivalenz neue Erfahrungen zulassen.

In der grundlegenden kulturellen Wandlung unserer Gesellschaft, spielen Methoden ganzheitlicher Lebensgestaltung und Selbstentwicklung eine zentrale Rolle. Im Zentrum dieser bisher kaum bemerkten kulturellen Revolution, die vom Streben nach Eigenverantwortung, Selbstbestimmung und –regulation, aber auch von einem neuen Sinn für Gemeinschaft sowie von der Entstehung einer neuen Spiritualität bestimmt ist, stehen der kritisch–kreative Umgang mit Überliefertem und die Entwicklung einer neuen Lebenskunst. Einflüsse aus anderen Kulturen treffen mit neuen Entwicklungen in der westlichen Wissenschaft zusammen. Sie führen zur bewussten Entwicklung bisher schlummernder Potentiale, zu einem neuen Menschenbild und damit auch zu neuen gesellschaftlichen und politischen Perspektiven. Einer dieser Aspekte ist die Felddimension des menschlichen Organismus und der zwischenmenschlichen Beziehungen, deren Wahrnehmung auch Bestandteil der Qigong–Praxis ist und deren Existenz von der Biophysik nachgewiesen wurde. Der Vortrag erläutert, welche wichtige Rolle die Wahrnehmung dieser zwischenmenschlichen Felder und der bewusste Umgang mit ihnen für unsere "soziale Intelligenz" spielen könnte. Damit wird auch der praktische Wert all jener Übungsverfahren deutlich, die diese bisher weitgehend übersehene Dimension interpersoneller und gesellschaftlicher Prozesse ins Bewusstsein heben.

Das Gesundheitssystem beeinflusst den sozialen Fortschritt und die wirtschaftliche Entwicklung unserer Gesellschaft. Gesundheit wird heute als aktives Konzept, als „Empowerment“, als Ressource und als Fähigkeit verstanden. Solche salutogene Konzepte oder die Erkenntnisse der Resilienzforschung begründen eine neue Heilkunst und eine ganzheitliche Medizin. Gesundheitsförderung will psychosoziale Gesundheit fördern, Lebensweisen und Lebensverhältnisse gesundheitsdienlich gestalten und für gesunde Beziehungen sorgen. Qigong bringt einen breiten und lebendigen Erfahrungsschatz in die Heilkunst des Westens ein. Menschen können dadurch ihre Kreativität und Gestaltungskraft neu entdecken und insgesamt gesünder leben.

Sich vor, in und nach Verausgabungen erholen zu können, wird als eine Kompetenz verstanden, die nicht "automatisch" vorhanden ist, sondern trainiert werden muss. Ein solches Training und dessen theoretische Grundlagen werden vorgestellt und Abschnitte des Trainings geübt.

„Zentriert im Dao
geht sie gefahrlos wohin sie möchte.
Selbst mitten in großem Leid
nimmt sie den allumfassenden Einklang wahr,
weil sie Frieden im Herzen gefunden hat.“
Wir untersuchen Potenzial und praktische Anwendbarkeit des ca. 2500 Jahre alten Klassikers Dao De Jing auf den Einzelnen im gesellschaftlichen Leben heutiger Zeit. Lao Dse’s Hinweise und Gedankenexperimente laden ein, neben der Logik Intuition und Gebärde einzusetzen und neue Wege zu erkunden: In Stille und Bewegung ergründen wir das Dao mit unserem Qigong, sowie mit meditativen Bildern, die speziell hierfür entwickelt wurden. Wir werden in die Lage versetzt, unserem inneren Erleben und unseren Gedanken in diesem Prozess mit ganz persönlichen Bewegungen Ausdruck zu verleihen.

Die Frage nach der Identität ist eine Frage an den Geist, aber ebenso an das Gemüt und den Körper. Qigong kann als Medium diese Frage an uns stellen, und so Persönlichkeit entwickelnd und Selbstbewusstsein stärkend sein. Soziale Wahrnehmung wird so erst möglich als Basis gesellschaftlichen Handelns.

Der XIV. Dalai Lama hält die Selbstdisziplin für die wichtigste Methode zur Überwindung der Übel in der Gesellschaft, da von außen auferlegte Disziplin problematisch ist. Im Workshop soll an den Beispielen „Achtsamkeit“ und „Da–Sein“ gezeigt werden, wie fehlerhafte Konzepte, die von außen auf uns wirken, verhindern, dass Selbstdisziplin lustvoll erfahrbar wird. Ein verbreiteter Irrweg ist der Versuch, des „Richtigmachens“, der fast zwangsläufig zu Verkrampfungen führt und die Lebensenergie blockiert. Hier spielt es keine Rolle, ob es sich um die Übungspraxis handelt oder die Bewältigung alltäglicher Aufgaben. Auch das viel propagierte „Hineinhorchen“ ist zu hinterfragen! Wird es meine Wahrnehmungsfähigkeit für Menschen und Ereignisse in meinem Umfeld verbessern oder möglicherweise verhindern, dass ich aus mir herausgehen kann?

In meinem Vortrag möchte ich die Erkenntnisse und methodischen Aspekte des Qigong als qualitative Forschungs–/Behandlungsmethode darstellen, diskutieren und in Übungen konkret demonstrieren. Dabei werden wir die Anwendung sowohl in der wissenschaftlichen Forschung als auch in der psychotherapeutischen Behandlung betrachten und nachvollziehen. Der Spannungsbogen reicht dabei von quantenphysikalischen Bewusstseinstheorien über das Qi–Konzept bis hin zur Anatomie und Physiologie. Am Ende sollen die Teilnehmer einen wissenschaftlich fundierten und begleiteten Einblick in das psychodynamische Potential des Qigong in unserer westlichen Welt gewonnen haben.

Die Qigong–Übungen schaffen Raum für Wahrnehmung (Körperwahrnehmung, Wahrnehmung von Gefühlen, Wahrnehmung von Situationen) und wir können den Mut entwickeln, die Dinge so anzunehmen, wie sie sind: angenehme wie unangenehme. In der Gewaltprävention ist dies ein wichtiger Moment. Erst der Moment der Wahrnehmung macht Handlung möglich.

Wir sind zugleich Sterbebegleiter einer überholten Gesellschafts– und Wirtschaftsform und Geburtshelfer einer neuen Kultur. Dieser Wandel hat eine ähnliche Dimensionen wie die landwirtschaftliche Revolution im frühen Altertum und der industriellen Revolution der vergangenen Jahrhunderte. Er findet auf zahlreichen Ebenen in unterschiedlichen Formen politischen Engagements, im Aufbau neuer sozialer Strukturen, aber auch in einem Bewusstseinswandel in Kultur, Wissenschaft und Spiritualität längst statt. Dabei ergänzen sich die verschiedenen Ebenen dieses Wandels gegenseitig: Politische Arbeit ist dabei ebenso wichtig wie ‚Bewusstseins–Arbeit’. In dem Vortrag wird besonders auch auf die in diesem ‚Großen Wandel’ wichtigen Projekte verwiesen, die mit dem ‚Alternativen Nobelpreis’ ausgezeichnet wurden, sowie auf das Potential der initiatorischen Naturarbeit (Visionssuchen).

as Hamsterrad symbolisiert einen Bewusstseinszustand, der in festgelegten Bahnen kreist. Wir sind im Fühlen, Denken, Handeln und in unserer Qigong–Praxis durch die Weltsicht unserer Kultur begrenzt. Dies wird in Neurobiologie und Psychologie etc. beforscht. Im Daoismus wird das Wissen, dass wir nichts wissen, als Schlüssel angesehen, um mit tieferen Aspekten unserer Existenz in Kontakt zu kommen. Dann können wir uns für Erfahrungen öffnen, die hinter Konzepten und Vorstellungen des Denkens liegen. Wie diese Reise ins Unbekannte konkret aussehen kann, wie wir „(Nicht) Wissen“ für unsere Qigong–Praxis nutzen können und wie daraus Heilungsimpulse für unsere Gesellschaft entstehen können, wird in diesem Vortrag behandelt.

Eine der wichtigsten Anliegen der großen chinesischen Philosophen war es, dem Menschen Wege zu zeigen, in eine umfassende Wechselwirkung mit der Natur zu kommen. Ob in der Übung des Qigong, des Taijiquan, in den Künsten oder im Denken: Immer geht es darum, die Wechselbeziehung von Mensch und Natur zu verstehen, sich in einem guten Umgang mit den Kräften der Natur zu üben und zu verstehen, dass Pflanzen und Tiere, Flüsse und Berge unsere Blutsverwandten sind: Unsere Menschlichkeit entfalten wir nur, wenn wir dieser Verwandtschaft würdig werden. Diese Themen haben eine große Relevanz für den Umgang mit ökologischen Fragen. Zum Beispiel: Ist es tatsächlich eine verbesserte Umwelttechnik, sind es Abkommen über verminderten Schadstoffausstoß u.ä., die die zu erwartenden Katastrophen verhindern können?

Der Workshop zeigt eine Auswahl an Übungen, die effektiv und leicht zu erlernen sind. Ziel soll es sein, Entspannungsphasen für Lehrer und Schüler während des Unterrichts zu schaffen, die Konzentrations– und Leistungsfähigkeit der Schüler zu steigern und das soziale Miteinander zu verbessern. Die Inhalte des Workshops stützen sich auf die Erfahrungen der letzten Jahre in der Arbeit mit Schülern der Grund– und Hauptschule und auch Lehrern.

Dieses Quan–Dao–Übungsset wurde in den letzten Jahren mit einer Vielzahl von Patienten in der psychosomatischen Therapie durchgeführt. Im Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderung haben die Grundübungen sich als ein energetisches Handlungsfähigkeitstraining auf der körperlichen, emotionalen und mentalen Ebene bewährt.

m Mittelpunkt des Herz– Qigong (Shen Gong) steht die Kultivierung der Herzenergie. Sie sammelt sich im Herzraum bzw. Brustkorb und macht sich durch Leichtigkeit, eine Weite im Brustkorb, Fließen, Offenheit und Mitgefühl bemerkbar. Die gezielten Atem– und Meditationsübungen des Herz– Qigong führen zum Ausweiten und Aufladen des Herzraumes mit Lebensenergie, wodurch Herzblockaden gelöst werden. Die entstehende Klarheit im Herzen und im Geiste führen zu einem friedvolleren Miteinander und zu einem Bewusstseinswandel. In diesem Seminar werden die Grundlagen des Herz–Qigong theoretisch und praktisch erfahren, die eigene Herzenergie wahrgenommen und die Bedeutung dieser Qigong Methode auf die körperliche, psychische und seelisch–geistige Ebenen vorgestellt.

Qigong aus der Tradition des Wudang–Daoismus. Nicht irgendeiner Natur folgen, sondern seiner eigenen bedeutet zurückkehren zum Ursprung. Zu sich selber finden, in sich selber ruhen, sich von nichts äußeren ablenken lassen. Kann man da noch ein soziales Wesen sein? Öffnen und Schließen – Qigong als eine Hilfe für viele, ein Weg für wenige.

Wer mit Qi arbeiten will, muss es spüren können. Qi selbst ist nicht messbar aber Menschen behaupten es spüren zu können. Auch in „Des Kaisers neue Kleider“ meinte jemand Qi spüren zu können, war allerdings im Irrtum. Es ist also sinnvoll, eine spürbare Erscheinungsform des Qi zu finden, mit der man arbeiten und üben kann. Der partnerschaftliche Kampf mit kleinen, aber deutlich wahrnehmbaren Kräften bietet ideale Voraussetzungen, um Denken und Fühlen, Intuition, Qi–Fluss und Spiritualität zu erforschen und zu entwickeln.
Wer sich so bewegt und so zu kämpfen versteht, kämpft sehend. Er folgt nicht mehr Ideen und Vorstellungen, sondern seiner Wahrnehmung und der Wirklichkeit. Wir werden mit einfachen Übungen aus der inneren Kampfkunst zu einem Verstehen und Fühlen von Kräften kommen und werden sie von dort in reine Qigong–Bewegungen übersetzen.

In diesem Vortrag wird eine Darstellung versucht, wie Qigong in uns positive Veränderungen auf der körperlichen und psychischen Ebene einleiten kann. Auf der körperlichen Ebene können Muskeltonus und vegetative Regulation, auf der psychischen Ebene Empfindungen (Emotionen) und Verhaltensmuster entsprechend positiv verändert und die Persönlichkeitsstruktur beeinflusst werden. Daher wird Qigong in China nicht nur als eine die Gesundheit fördernde bzw. erhaltende Methode, sondern viel mehr als eine Schulung der Charakterzüge (XiuXing) eingesetzt. Eine wichtige Rolle spielen dabei folgende Maßnahmen:
Sensibilisierung der Achtsamkeit
Gewinnung einer Verwurzelung (Stabilität)
Schulung der Fähigkeit für eine aufrichtige / nicht beschönigende Selbst–Betrachtung
Begünstigung der Bereitschaft, sich selbst anzunehmen und an sich zu arbeiten
Entwicklung einer Gelassenheit über Duldung und Toleranz

Ein erfolgreiches Stressmanagement im Beruf und Alltag mit Qigong, führt uns zu mehr Energie, Kreativität, Produktivität, Optimismus, um erfolgreich die Herausforderungen des Lebens zu bestehen. Entdecken Sie dabei, wie Qigong Sie dabei körperlich, emotional und mental unterstützen kann, mit Stress positiv umzugehen, Ihren Alltag besser zu meistern, bei der Arbeit aktiver und kreativer zu sein, sowie Ihre Gesundheit zu stärken. Qigong „10 starke Tipps im Umgang mit Stress“ ist wohltuend, individuell, einfach und überall mit wenig Zeitaufwand einsetzbar.

Es werden die drei Qigong–Systeme 18fache Bewegung des Taiji–Qigong (erste und zweite Folge), Dayan Qigong (Wildgans) und Yijinjing vorgestellt. Sie können Gruppen und Einzelpersonen helfen, ihr inneres Selbst und ihre Fähigkeiten zu erkennen und ihr wahres Potenzial auszuschöpfen. Aus seiner eigenen Erfahrung mit Drogenabhängigen und kommunikationsgestörten Schülern wird Ronnie Robinson berichten, welche Hilfe Qigong hier bieten kann. Der Workshop beinhaltet einen Vortrag über die Kernpunkte seiner Annäherung an die Qigong–Systeme. Es soll auch darum gehen, inwieweit dieser Zugang Qigong–Praktizierenden die Möglichkeit eröffnet, aus ihrer Lehrtätigkeit selbst zu lernen.

Qigong durchdringt seit Jahrtausenden das gesellschaftliche Leben und die Kultur Chinas. Wang Jian führt durch die Geschichte. Wir erkennen die wechselseitigen Einflüsse zwischen Qigong, Mensch und Gesellschaft in ihrer jeweiligen Zeit. Daraus lassen sich wertvolle Erkenntnisse für unsere heutige globalisierte Welt ableiten und nutzen. Am Beispiel des Chan Mi Gong Systems erfahren wir, wie man mit Hilfe dieses Systems den persönlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit begegnen kann. Auf diese Art und Weise entwickeln wir Stück für Stück den Zugang zu unserem ganzheitlichen Glücksgefühl und das für andere Menschen. Es werden die Übungen Ba Duan Jin, Wu Qin Xi und der Mi–Teil des Zhu–Qigong gezeigt und erklärt.

Dauerstress gehört mittlerweile in vielen Unternehmen zur Tagesordnung. Nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation WHO ist negativer Stress eine der größten Gesundheitsgefahren des 21. Jahrhunderts. Vor diesem Hintergrund gilt es, personalpolitisch aktiv zu werden und gesundheitsorientierte Konzepte zu entwickeln. Grundlage eines innerbetrieblichen Gesundheitsmanagements ist die Etablierung eines aktiven Gesundheitsforums für Firmenmitarbeiter. Dabei ist es wichtig, ein attraktives, effektives und qualitativ hochwertiges Veranstaltungsprogramm zu bieten, das die angesprochene Zielgruppe zur Teilnahme motiviert und in besonderem Maße Bewegung, Fitness und Stressabbau fördert. Hierfür eignet sich ideal die chinesische Entspannungs– und Bewegungslehre Qigong.

In diesem Vortrag wird zunächst der Qigong–Begriff erweitert zum yangshen–Gedanken, der Pflege des Lebens und weiterhin auf die Kluft zwischen einem Qigong–Kult und einer Qigong–Kultur hingewiesen. Wenn wir die Vielzahl an Qigong–Praktizierenden betrachten, so wird diese Kluft deutlich und hieraus ebenso die verschiedenen Bedürfnisse. Wie vermag Qigong–Praxis zu einer Kultivierung des Lebens zu führen? Welches Seinsverständnis sollte einer Lebenskultivierung zugrunde liegen? Wie kann ein solches Verständnis vermittelt werden? Wie kann der Transfer von Verständnis zum Handeln geleistet werden? Was bedeutet dies für Qigong–Unterichtende? Mit eben diesen Fragen setzt sich der Vortrag auseinander und versucht, hierauf Antworten zu finden.